©: 2023, Sophie Schmidt / Kunstverein Friedrichshafen
Fotograf: Kilian Blees

Der Kunstverein Friedrichshafen zeigt vom 22. April bis 11. Juni 2023 die erste institutionelle Einzelausstellung der in München lebenden Künstlerin Sophie Schmidt unter dem Titel Ein schweres Herz muss man sich leisten können.

Sophie Schmidt ist in vielerlei Hinsicht eine Grenzgängerin. Ihre multimedialen, raumgreifenden Installationen sprengen jede Gattungsgrenze – Zeichnungen, Collagen, Leinwandbildern und Wandmalereien, in die sie oftmals eigene Texte integriert, aber auch Skulpturen, die aus allerlei Alltagsmaterialien wie Sieben, Ästen, Schläuchen, alten Schubkarren oder Ölfässern entstehen. In eindrücklichen Performances – gefangen in fragilen, benutzbaren Skulpturen, die sie Prothesen nennt – trägt sie ihre von persönlichen Erfahrungen durchdrungenen Texte, mal zaghaft sprechend, mal inbrünstig singend, vor.

©: 2023, Sophie Schmidt / Kunstverein FriedrichshafenFotograf: Kilian Blees  

Für ihre erste institutionelle Einzelausstellung Ein schweres Herz muss man sich leisten können hat die Künstlerin erneut eine raumgreifende Installation geschaffen, die auch gleichzeitig die Bühne für die gleichnamige Opernperformance ist.

In tagebuchartigen Sequenzen zeigt Schmidt die Poetik des Alltäglichen, die auf den Erfahrungen eines Reisestipendiums beruht, das sie zunächst nach Alaska und im Anschluss nach Chicago führte. Sie nimmt den Betrachter mit an einen der entlegensten Orte der Welt, nach Anchorage, Alaska: Am Rande des Runden Sees. Am Rande der Runden Welt., wie in einer Zeichnung der Ausstellung geschrieben steht und lässt ihn an diesem so ursprünglichen, lebensfeindlichen Ort, die Naturgewalten spüren.

In Chicago angekommen, prallen der American Dream auf Armut und Kriminalität, No-go-Areas auf eine glitzernde Skyline, und auch die koloniale Vergangenheit Amerikas manifestiert sich in dem erschütternden Kontrast zwischen dem reichen Norden und dem armen Süden der Stadt. All das beschreibt Schmidt auf bildlicher und textlicher Ebene in den Collagen und Zeichnungen der Ausstellung, verwebt es mit Texten anderer Literaten, Notizen und Briefwechseln.

©: 2023, Sophie Schmidt / Kunstverein FriedrichshafenFotograf: Kilian Blees  


Sophie Schmidt
(*1986) lebt und arbeitet in München. Sie hat Kunstpädagogik sowie Bildende Kunst in München und Wien studiert. Sie wurde mit zahlreichen Stipendien ausgezeichnet: u.a. mit dem USA-Stipendium des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (2022), dem Taipei Residency Program (2021), dem Kunststipendium des Deutschen Studienzentrums in Venedig (2021), dem Arbeitsstipendium A1 der Stiftung Kunstfonds (2020) und dem Art Scholarship der Jan van Eyck Academie Maastricht (2017/18).

Auswahl Einzelausstellungen: 2022: beacon, München; 2021: KNUST KUNZ, Knokke-Heist, BE; Galerie Tobias Naehring, Berlin; 2020: Galerie Tobias Naehring, Leipzig; KNUST KUNZ sowie fructa space, beide in München; 2019: Josilda da Conceicao Gallery, Amsterdam, NL; 2017: Tanja Pol Galerie, München.

Kontakt: Hannah Eckstein (Künstlerische Leiterin / Kuratorin der Ausstellung), hannah.eckstein@kunstverein-friedrichshafen.de

 

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