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Die bevölkerungsrepräsentative ElitePartner-Studie 2024 hat mehr als 6.000 Singles und Liierte zum Thema Flirten befragt. Mit erstaunlichen Ergebnissen: So sind neben Singles auch liierte Männer nicht selten offen dafür, angeflirtet zu werden. Und: Es gibt einen Ort, an dem Flirten sogar noch unbeliebter ist als in der Sauna.

Knapp jede:r Zweite wird gern angeflirtet

Auch wenn den Menschen in Deutschland eine zurückhaltende Natur nachgesagt wird – über einen Flirtversuch freut sich fast jede:r Zweite. Auf die Frage, wie sie es grundsätzlich finden, wenn jemand mit ihnen flirten möchte, wählen 44 Prozent der Befragten die Antwort „Sehr gut, ich freue mich über Flirts“. 21 Prozent antworten hingehen, dass sie es als unangenehm empfinden und Flirts nicht mögen. Der Rest ist eher unentschieden und positioniert sich in der Mitte (35 Prozent). Dabei macht es einen großen Unterschied, ob die Angeflirteten aktuell in einer Beziehung sind: Wer solo ist, ist auch offener für Avancen. So freuen sich 58 Prozent der Singles ausdrücklich über einen Kontaktversuch – aber nur 36 Prozent der Liierten.

Vergeben? Egal! Auch jeder zweite liierte Mann zeigt sich offen

Die Flirt-Offenheit scheint allerdings auch eine Frage des Geschlechts zu sein. Insbesondere Single-Männer (64 Prozent) freuen sich über Initiativen. Single-Frauen sind – möglicherweise aufgrund vergangener Erfahrungen – etwas skeptischer, angesprochen zu werden. Doch auch hier sind 52 Prozent grundsätzlich offen für Flirts. Nur 7 Prozent der Single-Männer lehnen Flirts ab, bei den Single-Frauen sind es mit 14 Prozent etwas mehr. Interessant ist, dass insbesondere Männer sich auch dann über Flirtversuche freuen, wenn sie selbst gerade in einer Beziehung sind. So wird fast die Hälfte der liierten Männer gerne angeflirtet (45 Prozent). Unter den liierten Frauen ist es gerade einmal jede Vierte (28 Prozent).

Flirten auf LinkedIn ist schlimmer als in der Sauna

Im Rahmen der Studie wurde zudem gefragt, an welchen Orten das Flirten prinzipiell als okay empfunden wird – und wo eher unangemessen. Mit erstaunlichen Ergebnissen: Auf Platz 1 der Horror-Flirt-Orte landen Online-Karrierenetzwerke wie LinkedIn, Xing und Co. Wenn Flirtversuche getarnt als professionelles Interesse daherkommen, finden das 87 Prozent der Frauen und 74 Prozent der Männer gar nicht okay. Damit landen Karrierenetzwerke noch vor dem offensichtlichsten aller No-Go-Orte fürs Flirten: der Sauna. Die folgt mit 67 Prozent nämlich erst auf Platz 2. Allerdings gibt es in diesem Punkt die größten Geschlechterunterschiede: Von schwitzenden Nackten angeschmachtet zu werden ist für 82 Prozent der Frauen eine schreckliche Vorstellung. Dagegen lehnen nur 52 Prozent der Männer Sauna-Flirts grundsätzlich ab. 48 Prozent der Männer haben Avancen beim Aufguss also nichts entgegenzusetzen.

Flirten bis der Arzt kommt: das Wartezimmer als Partnerbörse

Zwinkereien beim Zahnarzt, Komplimente beim Kardiologen: Auf Platz 3 der schlimmsten Flirt-Orte liegt das Wartezimmer. 66 Prozent der Frauen und 53 Prozent der Männer lehnen Flirtversuche beim Arzt oder auf dem Krankenhausflur eher ab. Vor allem Befragte unter 30 wollen vor der Vorsorgeuntersuchung eher in Ruhe gelassen werden (66 Prozent Ablehnung). Ältere sind hingegen offener dafür, die Wartezeit zur Kontaktaufnahme zu nutzen. Allen voran Befragte zwischen 50 und 59 Jahren: 46 Prozent von ihnen finden das Flirten im Wartezimmer völlig okay.

Heikles Unterfangen: Anbandeln im Job und auf Social Media

Einige Flirt-Orte sind sehr umstritten, allen voran die Arbeit. Vor allem Frauen finden es zu zwei Dritteln gar nicht in Ordnung, wenn Kolleg:innen einander Avancen machen (67 Prozent). Männer sind hingegen etwas offener oder sehen es kontextabhängig: während 50 Prozent Flirts bei der Arbeit nicht okay finden, hat die andere Hälfte dagegen grundsätzlich nichts einzuwenden. Auch die sozialen Medien stellen sich als schwieriges Terrain zum Flirten heraus: 58 Prozent der Frauen haben keine Lust auf aufdringliche Nachrichten und lehnen das Flirten auf Instagram, TikTok, Facebook und Co ab. Bei Männern sind nur 42 Prozent dagegen, 58 Prozent freuen sich hingegen über Flirtversuche per DM. Anbandeln auf Hochzeitsfeiern ist ebenfalls kontrovers: Für 40 Prozent ist Flirten hier ein No-Go, 60 Prozent finden es hingegen völlig okay.

Blickkontakt beim Bizeps-Curl: für viele kein Problem

Auch das Fitnessstudio wird häufig eher als Beispiel für verunglückte Flirtversuche herangezogen. Doch es liegt hier immerhin im Mittelfeld: 58 Prozent der Frauen finden Flirts beim Sport prinzipiell okay, 42 Prozent möchten dagegen beim Trainieren in Ruhe gelassen werden. Auch hier sind Männer deutlich offener für eine Kontaktaufnahme (68 Prozent). Interessant ist, dass auch öffentliche Verkehrsmittel nicht gänzlich unproblematisch sind, so lehnen immerhin 41 Prozent der Frauen und 30 Prozent der Männer einen Flirtversuch in Bus oder U-Bahn ab – vielleicht deshalb, weil die Möglichkeit eines Rückzugs so begrenzt ist. Vergleichsweise unproblematische Gelegenheiten zum Flirten sind dagegen öffentliche oder soziale Orte, etwa auf der Straße (32 Prozent Ablehnung), beim Einkaufen (30 Prozent Ablehnung), im Café oder Restaurant (20 Prozent Ablehnung) oder beim Ausgehen in Bars oder Clubs (14 Prozent Ablehnung). Auch im Urlaub zeigen sich die meisten flirtfreudig: So finden 80 Prozent einen Flirtversuch am Strand oder Hotelpool völlig in Ordnung.

ElitePartner-Psychologin Lisa Fischbach: „Je geringer die Rückzugsmöglichkeit, umso schneller wird ein Flirt als unpassend empfunden“

„Flirten ist eine besondere Form der Kontaktaufnahme, denn für einen Flirt wird jemand aktiv und zeigt Interesse an einer anderen Person“, so Diplom-Psychologin und ElitePartner-Expertin Lisa Fischbach. „Doch ob ein Flirt als angenehm, unangemessen oder sogar grenzüberschreitend erlebt wird, hängt sehr vom Kontext ab. Je intimer die Situation, desto geringer die Rückzugsmöglichkeit und umso schneller wird ein Flirt als unpassend oder sogar als Belästigung empfunden. Negative Erfahrungen führen dann häufig zu Schutzstrategien und verringerter Offenheit für Kontaktversuche. Ein guter Flirt braucht deshalb Freiwilligkeit, einen behutsamen Umgang mit den Signalen des anderen und das charmante Spiel mit Annäherung. Das Allerwichtigste ist, ein fehlendes Erwidern einer Flirtofferte genauso wie ein verbales Nein zu akzeptieren.“ 

Zur Online-Version mit ausführlichen Daten:
ElitePartner-Studie 2024

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