©Thomas Haltner / Südliche Weinstrasse e.V.


Wir feiern die Keschde, wie sie fallen – im goldenen Oktober. Liebhaberinnen und Liebhaber friemeln die Kastanien erst mühsam, dann mit zunehmendem Geschick aus dem stacheligen Nest, und der „Pälzer Keschdeweg“ wird zum Eldorado für Herbstwanderer.

Trifels-Erlebnisweg und Keschde-Erlebnisweg ©Thorsten Günthert / Südliche Weinstrasse e.V.

Den Römern sei Dank…

Als die Römer die Kastanie in die Pfalz brachten, um mit dem soliden Holz Weinbergszeilen anzulegen, ahnten sie noch nicht, welche Verehrung ihr zuteilwerden sollte. Kaiser Heinrich II. nannte um 1015 seine Burg bei Neustadt (das heutige Hambacher Schloss) der vielen Kastanienbäume wegen „Kästenburg“– vielleicht ein erster Hinweis darauf, warum heute in der Pfalz die „Maroni“ als „Keschde“ in aller Munde sind. Denn so und nicht anders wird die Edelkastanie bei uns genannt. Auch Bayernkönig Ludwig I. ließ die stattlichen Bäume rund um seine Sommerresidenz Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben pflanzen. Er befand sie als „des südlichen Klimas bester Zeuge“. Vermutlich mochte auch er den markanten Blütenduft im Juni. Einige Bäume sind tatsächlich 300 bis 700 Jahre alt.

Keschde gedeihen prächtig in der Südpfalz und tragen zu ihrer mediterranen Erscheinung bei. Mitten durch die herrliche Kulturlandschaft zwischen Pfälzerwald und Reben führt heute der „Pälzer Keschdeweg“ von Hauenstein, Annweiler, entlang der Deutschen Weinstraße durch Landau-Land, Edenkoben und Maikammer, bis nach Neustadt. Interessierte folgen diesem schönen Weg, genießen kreative Kastaniengerichte, buchen ihr Wandererlebnis mit Gepäcktransfer zu freundlichen Gastgebern. Oder sie wandern etappenweise und wann immer sie Lust dazu haben.

Informationen über den Keschdeweg und viele kulinarische Angebote finden Interessierte unter www.keschdeweg.de. Eine Broschüre mit allen Informationen ist ab Anfang September in den Tourismusbüros entlang der Weinstraße und online erhältlich.

Keschdefeschd in Annweiler

Das Keschdefeschd ist eines der Highlights der Esskastanien-Saison und findet am 7. und 8. Oktober in Annweiler am Trifels statt. An den Verkaufsständen werden nicht nur Produkte rund um die Kastanie wie Kastanienhonig, Kastanienmarmelade und Kastanienlikör angeboten, sondern auch regionale Brot-, Wild- und Käsespezialitäten sowie Schmuck und Kunsthandwerk. Auch kulinarisch kommen Festbesucher auf den Kastaniengeschmack: Suppen, Bratwurst, Knödel, Kuchen und vieles mehr präsentieren sich mit der Kastanie als Zutat, außerdem werden typische Pfälzer Spezialitäten wie Zwiebelkuchen und Neuer Wein kredenzt. Alle Verkaufsstände sind von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen zur barrierefreien Veranstaltung unter www.suedlicheweinstrasse.de/keschdefeschd.

Wein- und Kastaniengenussmarkt in Edenkoben

Am 14. und 15. Oktober ab 11 Uhr findet der Edenkobener Wein- und Kastaniengenussmarkt auf dem Werner-Kastner-Platz statt. Von gerösteten Esskastanien, Dampfnudeln und Strauben mit Keschdemus über Kastanienwurst und Kastaniensaumagen bis hin zu Kastanienhonig bietet das Fest kulinarisch eine Vielzahl von Kastanienspezialitäten, begleitet von Wein, Federweißem und frischem Traubensaft.

Keschde-Genussbox – Pfälzer Keschdlichkeiten für zuhause

Die Keschde-Genussbox wird ab Mitte September angeboten, sie enthält regionale Leckereien rund um die Esskastanie und bringt als Geschenkidee oder für den eigenen Genuss den kulinarischen Herbst nachhause. Enthalten sind der Edelweinessig Castanea, Kastanienpesto, Kastaniennudeln, Kastanien-Senf, Edelkastanienhonig und eine Flasche „Pinot Kastanea“ (Spätburgunder und Kastanienblütensirup). Erhältlich ab 50 Euro im SÜW-Online Shop unter www.suew-shop.de.

Keschdeweg ©Thorsten Günthert/Südliche Weinstrasse e.V.

Die Keschde erwandern auf dem „Pälzer Keschdeweg“

Den Kastanienwald können Besucher auf dem über 60 Kilometer langen Wanderweg „Pfälzer Keschdeweg“ auf eigene Faust entdecken. Er führt Wanderer durch das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen, von Hauenstein über Annweiler, Eschbach, Frankweiler, Edenkoben, St. Martin und das Hambacher Schloss nach Neustadt an der Weinstraße. Im Juni stechen die Blüten der Kastanienbäume hellgelb aus dem Grün des Waldes hervor, im Oktober ist Erntezeit.

Ein Spaß für die ganze Familie – Der Keschde-Erlebnisweg

Auf dem Keschde-Erlebnisweg, einer 6,1 Kilometer langen Rundtour um den Föhrlenberg, dreht sich alles um die Kastanie. Spielerisch und informativ vermitteln die einzelnen Stationen unter anderem, woher die Edelkastanie ursprünglich kommt, warum sie wichtig für den Wald ist und was man aus ihren Früchten und dem Holz alles machen kann. So sind etwa die Tische und Bänke des Picknickplatzes am Keschde-Erlebnisweg aus Kastanienholz gefertigt. Bei Kindern besonders beliebt sind auch die Filme in der SÜW Erlebnis-App.

Kastanienerlebnisweg ©Dominik Ketz/Stüdliche Weinstraßsse Landau-Land e.V.

E-Bike Genusstour zur Kastanienzeit

Bei der rund 15 km langen E-Bike Genusstour rund um Edenkoben und Rhodt lernen Interessierte die Pfälzer Lebensart an zahlreichen Info- und Genussstopps kennen (eigenes E-Bike erforderlich). Der Gästeführer Peter Mohr erzählt Wissenswertes über die Geschichte der Region, die Kultur und den Wein. Dazu genießen Sie verschiedene Pfälzer Leckereien. Die Tour kostet 32 Euro pro Person, sie wird am 16. September, 7., 21. und 28. Oktober angeboten. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.suedlicheweinstrasse.de/buchbare-erlebnisse.

Südamerika trifft Südpfalz: Keschdewanderungen mit den Pfalz-Lamas

Lamas sind nicht nur goldig und flauschig, sondern auch ideale Wanderbegleiter, die sich problemlos führen lassen. Am 1., 14., 22. und 28. Oktober können Besucher jeden Sonntag um 10 Uhr an geführten „Keschdewanderungen“ teilnehmen. Die Wanderung dauert circa vier Stunden inklusive Kastanien sammeln und rösten. Die Kosten betragen 42 Euro pro Person. Weitere Informationen finden Interessierte unter www.suedlicheweinstrasse.de/buchbare-erlebnisse.

Kulinarische Keschdewanderung in Leinsweiler

Bei der Genusstour durch Leinsweiler mit „Keschdesuche“ am 30. September sowie 3., 7., 14. und 21. Oktober jeweils 14 Uhr gewährt die Gästeführerin Gudrun Stübinger-Kohls Teilnehmern einen Einblick in ihren Heimatort und den Kastanienwald. Auf einem Teil des Pfälzer Keschdewegs unterwegs, lernen Gäste alles Wissenswerte über die Keschde, aber auch über den Weinbau und das Leben an der Südlichen Weinstraße. Während der zweieinhalb Stunden dauernden Wanderung werden kleine Köstlichkeiten rund um die Esskastanie und Neuer Wein aufgetischt. Die Teilnahme kostet 19 Euro pro Person. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.pfaelzer-verfuehrungen.de.

 

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