Katze im Garten ©IVH

Katzen nehmen mit ihren feinen Nasen Gerüche intensiv wahr. Einige bei Menschen beliebte Düfte können sie stören und wo wir die Nase rümpfen, ist es für die Katze vielleicht genau richtig. Derartige Vorlieben und Abneigungen kann man sich im Alltag mit der Samtpfote zunutze machen – es gibt aber Einschränkungen.

Ein Raumerfrischer soll die Luft mit Zitrusduft erfrischen, doch die Katze ist plötzlich seltener zu sehen. Umgekehrt stellen sich Katzenhalter vielleicht beim Füttern die Frage, warum dem Heimtier gerade bei diesem Duft so das Wasser im Maul zusammenläuft. Brigitte Eilert-Overbeck, Autorin zahlreicher Katzen-Ratgeber, weiß die Gerüche einzuschätzen: „Grundsätzlich muss man verstehen, dass nicht alles, was für uns gut riecht, auch die Katze gerne mag. Und umgekehrt ist es natürlich genauso.“ So ist etwa Baldrian für die meisten Katzen sehr verlockend – bei uns Menschen gilt er hingegen als Beruhigungsmittel und ist für unsere Nasen nicht besonders angenehm. Des Weiteren reagieren individuelle Katzen unterschiedlich stark auf Gerüche. Während das eine Tier sehr sensibel reagiert, lässt sich ein anderes vielleicht gar nicht sonderlich beeinflussen oder hat einfach einen anderen Geschmack.

Was Katzen gerne riechen

Beliebt ist natürlich vor allem der leckere Duft nach gutem Futter – und gutes Futter ist es, wenn es gut riecht. Die Katze verlässt sich dabei sehr auf ihre Nase. Ist der Geruchssinn eingeschränkt, stellt man deshalb in der Regel einen verminderten Appetit beim Heimtier fest. Doch mit einem einfachen Trick lässt sich der Hunger wieder stärken, wie Eilert-Overbeck weiß: „Wenn eine Katze wenig Appetit zeigt, kann man die Gerüche etwas verstärken. Zum Beispiel, indem man noch etwas Fleischbrühe hinzugibt und das Futter etwas aufwärmt. Dann verbreiten sich die Gerüche deutlich intensiver.“

Aber auch im Wohnraum oder im Garten beschäftigen Gerüche eine Katze. Ein Klassiker ist die Katzenminze, die auf viele Katzen sehr anregend wirkt. Die Katzenexpertin empfiehlt, dass man hin und wieder Kratzgelegenheiten und Spielzeug damit einreibt, um das gemeinsame Spielen zu bereichern. Zudem kann eine Vielfalt an Düften für Beschäftigung sorgen, weil die Nase immer wieder etwas Neues entdecken kann. Anderseits hilft auch das Vertraute: Liegt der geliebte Geruch ihrer Halter in der Luft, dann lebt sich die Katze in der Regel schneller in einem neuen Zuhause ein oder vermisst ihre Menschen nicht so sehr, wenn diese einmal unterwegs sind.

Gerüche, die Katzen meiden

Da wir Menschen Gerüche weniger intensiv wahrnehmen als Katzen, finden wir Raumerfrischer mit ätherischen Ölen häufig angenehm. Für die feine Tiernase erscheint der Duft hingegen deutlich intensiver und wird eher gemieden. Generell mögen Katzen intensive Gerüche nicht so sehr, also etwa Parfüm, Reinigungsmittel oder Zigarettenrauch. „Entscheidend ist, wie konzentriert ein Geruch ist“, erklärt die Autorin. „Ich hatte zum Beispiel schon einmal Minzkräuter auf der Fensterbank und das hat die Tiere gar nicht gestört. Ein konzentriertes Minzöl hätte da aber eine ganz andere Wirkung.“

Im Garten ist hingegen der Harfenstrauch bekannt, der umgangssprachlich-direkt „Verpiss-dich-Pflanze“ genannt wird. Wie der Name schon sagt, meiden Katzen dessen Geruch und machen eher einen Bogen um die Pflanze. Entsprechend kann so das heimische Beet vor eigenen oder fremden Katzen geschützt werden.

Sich Gerüche zunutze machen

Die Vermutung liegt nahe, dass man mit positiven oder negativen Gerüchen die Katze beeinflussen kann, dass sie bestimmte Orte meidet oder sich dort besonders wohlfühlt. Wie der Erfolg des Harfenstrauches oder die Geruchsverstärkung beim Futter zeigen, hat das auch seine Berechtigung. Es gibt aber Grenzen: „Wenn ich meine Katze aus dem Schlafzimmer fernhalten möchte, dann kann ein Raumerfrischer vielleicht dabei helfen“, beschreibt Eilert-Overbeck. „Die bessere Lösung ist aber immer die geschlossene Tür.“

Letztlich sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass Gerüche im Leben einer Katze großen Einfluss haben können. Wenn die Katze sich also plötzlich seltener im Wohnzimmer entspannt oder nicht mehr zum Kuscheln kommt, sollte man immer darüber nachdenken, ob es einen neuen Geruch in der Wohnung oder am Körper gibt, der dafür verantwortlich sein könnte.

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