Martin Stricker

Eine gelungene Geburt ist für jeden etwas Schönes und Wunderbares. Doch während Frauen nach teilweise sehr turbulenten neun Monaten bereits eine Verbindung mit dem Kind aufgebaut haben, haben Väter diesen Vorteil nicht. Für sie ist da plötzlich ein neuer Mensch, der jede Menge Verantwortung im Gepäck mitbringt. Wie sollten zukünftige Väter davon unberührt bleiben? Zumal für die Frau nach der Geburt ja auch nicht wieder prompt der Alltag beginnt. In diesem Gastbeitrag erklärt PapaCoach Martin Stricker, was bei der Kommunikation zwischen den beiden besonders wichtig ist, um unnötige Streitereien zu vermeiden und die neu gewonnene Freude zu genießen.

Qualitative Kommunikation ist alles

Der Kern (fast) aller Beziehungs-Konflikte ist inadäquate Kommunikation. Gerade die neue Rolle als Eltern gibt wahrlich genug Anlass, sich beizeiten abzustimmen und auszutauschen. Wer im Angesicht dieser emotionalen und organisatorischen Herausforderungen eine harmonische Partnerschaft kultivieren will, sollte kommunikativ offen und ehrlich sein. Denn ausbleibende oder lückenhafte Kommunikation (sei es aus falscher Rücksichtnahme, Kränkung oder Unsicherheit) ist und bleibt der zentrale Grund, wieso Konflikte in Beziehungen entstehen bzw. eskalieren. Was unausgesprochen bleibt, verschwindet nicht einfach, sondern gewinnt im Stillen an Gewicht. Bis es sich wie eine unsichtbare Wand zwischen den Eltern aufbaut. Ein ziemlich hoher Preis, wenn es doch im Kern mit offener und unvoreingenommener Kommunikation zu verhindern wäre.

Doch sollte man hemmungslose Kommunikation nicht mit Selbstbewusstsein verwechseln. Plump mit der Tür ins Haus zu fallen oder sich im Ton zu vergreifen, kann genauso schädlich sein, wie sich gegenseitig anzuschweigen. Doch was macht die richtigen Töne aus? Oftmals reicht einfach nur das richtige Gespür für Timing und die Bereitschaft, sich auch einmal verbal zurückzunehmen.

Kommunizieren heißt nicht nur reden!

Oftmals verknüpfen wir das Konzept von Kommunikation viel zu einseitig damit, dass man sich mitteilt. Doch Kommunikation ist immer eine 2-Wege-Angelegenheit. Zuhören gehört genauso dazu, wie sich zu äußern. Und jeder ist als Sprecher mitverantwortlich, was beim Gegenüber ankommt. Wer immer nur ablädt und Widerworten, anderen Meinungen oder den Problemen des Gegenübers aus dem Weg geht, der kommuniziert nicht, sondern erleichtert sich höchstens. Deswegen – sobald Klärungsbedarf vorliegt – ist Reden Silber und nicht Schweigen, sondern Zuhören Gold!

Veränderungen bewirken

Wer in Beziehungsfragen Handlungsbedarf sieht und etwas verändern will, der darf nie vergessen, dass dies niemals einseitig geschehen sollte. Und so wie es auch beim Reden miteinander der Fall ist, sollten Veränderungen in der Beziehung keine einseitigen Zugeständnisse sein. Wer sich Veränderungen wünscht, muss auch selbst Veränderungsbereit sein. Und wer diesbezüglich mit gutem Beispiel vorangeht, hat schon oft die halbe Überzeugungsarbeit geleistet. Denn dann signalisiert man den Willen zur Veränderung nicht nur verbal, sondern auch durch das eigene Verhalten.

Klare Motivation für klare Kommunikation

Wenn unmissverständliche Kommunikation das Ziel ist, sollten die Botschaften klar und nicht mehrdeutig sein. Das ebnet den Weg für gegenseitiges Verständnis und erhöht die Chancen auf eine Lösung. Bedenken und Wünsche sollten klar sowie unaufgeregt geäußert werden. Das hilft, Missverständnisse und Konflikte zu vermeiden. Vor allem aber stellst du mit klarer und gewählter Kommunikation sicher, dass du diese nicht eigenen Launen überlässt. Denn auf die eine oder andere Weise kommunizieren wir immer. Auch wenn wir demonstrativ schweigen, wird dies als trotzige oder beleidigte Geste gewertet. Doch konstruktive Kommunikation, gerade in Beziehungsfragen, sollte immer Klarheit und nicht Verwirrung stiften.

Aber um so klar und eindeutig kommunizieren zu können, musst du zuerst dein Haus in Ordnung bringen. Gewinne Klarheit darüber, was genau du (mitteilen) willst. Nur dann kannst du es klar ausdrücken. Nimm dir also Zeit, bevor du etwas ansprichst. Sprich nie schneller, als du denkst. Denn die Worte, die in Eifer und Hast gesprochen werden, sind erfahrungsgemäß diejenigen, die wir am meisten bereuen.

Fazit – Eine empathische Perspektive

Selbst wenn du auf Klarheit und Rücksichtnahme in deiner Kommunikation achtest, so kann es sein, dass deine Partnerin eher zwischen den Zeilen kommuniziert. Auch hier mag eine längere Zeit zusammen bewirken, dass du auf diesem Auge wacher wirst. Doch Gedanken lesen wirst du auch zur goldenen Hochzeit noch nicht können. Wenn etwas am Brodeln ist oder unausgesprochen scheint, dann frag einfach nach! Damit signalisierst du Aufmerksamkeit, Interesse und Rücksichtnahme. Auf keinen Fall solltest du etwaige Andeutungen oder Eindrücke diesbezüglich links liegenlassen und ignorieren. Denn die destruktivste Kommunikation ist meist die, die überhaupt nicht stattfindet.

Expertenvita

Martin Stricker ist Experte für Papa SEIN. Mit 15 Jahren Erfahrung als weltweit tätiger Risikomanager und Trainer in einem Finanzkonzern gründete der zweifache Vater sein eigenes Herzensbusiness PapaCoach.rocks und Stricker-Coaching.de, um Papas dabei zu unterstützen, sich auf das wirklich Wichtige in ihrem Leben zu konzentrieren und gleichzeitig die Beziehung zu den eigenen Kindern und der Partnerin auf das nächste Level zu katapultieren, ohne dabei sich selbst noch die Karriere zu vernachlässigen!

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