©Marcus Lanz

Den diesjährigen Tag des Waldes am 21. März nutzt die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), um auf die Bedeutung der Waldböden hinzuweisen. Die Waldböden punkten gleich mit vielen Leistungen: Wasserspeicher und -filter, Kohlenstoffspeicher und Lebensraum. Sie machen ein Drittel der Landesfläche Deutschlands aus.

Wasserspeicher

Kein Boden kann so viel Süßwasser speichern wie der Waldboden – er ist der größte Süßwasserspeicher Deutschlands. In den Bodenschichten mit den Hohlräumen kann ein Vielfaches an Wasser gespeichert werden als in anderen Oberflächen. Gesunde Waldböden können damit Hochwasserspitzen abfedern und langsamer das Wasser wieder freisetzen.

Wasserfilter

Der Boden wirkt wie ein natürlicher Filter, da er Partikel und Verunreinigungen aus dem Wasser herausfiltert sowie abbauen und diese zurückhalten kann. Pflanzenwurzeln unterstützen diese Funktion, indem sie Nährstoffe aufnehmen und gleichzeitig Schadstoffe zurückhalten. Dies trägt zur Reinigung des durch den Boden fließenden Wassers bei. Unter Wäldern wird der größte Teil unseres Trinkwassers gewonnen. 40 Prozent aller Wasserschutzgebiete liegen im Wald.

Kohlenstoffspeicher

Wie die Bäume tragen auch die Waldböden zum Klimaschutz bei, indem sie große Mengen an Kohlenstoff speichern. Die Waldböden bis in 90 Zentimeter Tiefe inklusive Humusschicht enthalten mit über 1,3 Milliarden Tonnen mehr als die Hälfte des gesamten in Wäldern gespeicherten Kohlenstoffs. Sie sind damit der größte Kohlenstoffspeicher in deutschen Wäldern. Pro Hektar werden sechs Tonnen CO2 gespeichert.

Lebensraum

In einer Handvoll Erde wohnen so viele Lebewesen wie Menschen auf der Erde, das heißt rund acht Milliarden. Das reicht von Bakterien, Pilzen bis zum Regenwurm oder dem Maulwurf. Die Bodenorganismen sorgen für die Bildung der Waldböden sowie zur Lockerung und Belüftung dieser.

Aktueller Zustand der Waldböden

Seit den 1980er-Jahren, als das erste große Waldsterben stattfand, wurde durch eine Luftreinhaltepolitik der Versauerung der Böden entgegengewirkt und teilweise Waldkalkungen durchgeführt.

Die Säure- und Schadstoffbelastung der Waldböden übersteigt trotz der Reduktionserfolge bei Schwefeldioxid und Schwermetallen weiterhin das Pufferpotential vieler Waldböden. Die kritische Belastungsgrenze der Waldböden für den wichtigen Pflanzennährstoff Stickstoff wird nach Untersuchungen des Thünen-Institutes bis heute teilweise deutlich überschritten. Dies hat nicht nur zu einer Überversorgung in den Nadeln und Blättern während der letzten Jahrzehnte geführt, sondern auch die Speicherfähigkeit der Böden überfordert. Dadurch kann es zu Nitratauswaschungen ins Grundwasser und zur Gefährdung des Trinkwassers kommen.

Die SDW fordert deshalb:

  1. Luftschadstoffe wie Stickstoff müssen weiterhin konsequent reduziert werden, um den Wald zu stabilisieren und das Trinkwasser nicht zu gefährden.
  2. Die Bewirtschaftung der Wälder muss nachhaltig erfolgen. Dazu gehört auch eine Beschränkung der Bodenbefahrung auf Rückegassen und nur bei Trockenheit oder Frost.
  3. Zur Regeneration der Waldböden sollten bei der Ernte von Bäumen Wurzeln, kleine Äste und Feinreisig im Wald gelassen werden.
  4. Beim Wiederaufbau der Wälder sollten auch bodenzuträgliche Baumarten aufgrund ihrer gut zersetzbaren Streu in einem gesunden Mischverhältnis gewählt werden.

Hintergrund zum Tag des Waldes

Am 21. März ist der internationale Tag des Waldes. Dieser wurde in den 1970er-Jahren von der FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations) ins Leben gerufen. Grund war die damals stattfindende globale Waldvernichtung, auf die mit dem international ausgerufenen Tag aufmerksam gemacht werden sollte. Jährlich wählt die FAO ein spezielles Thema für den Tag des Waldes aus, welches für 2024 „Wälder und Innovation“ lautet.

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