Bootwandern auf der Altmühl ©www.naturpark-altmuehltal.de
Die Sonne glitzert auf dem Wasser. Eine Ente schwimmt vorbei, einen Schwarm flauschige Küken im Kielwasser. Ein Frosch springt aus dem Schilf. Und mitten durch diese Idylle gleitet das Kanu. So erleben jedes Jahr zahlreiche Bootwanderer die Altmühl. Die Bootstour auf Bayerns langsamstem Fluss ist ein Abenteuer für Familien, Anfänger und alle, die es gern entspannt angehen lassen.
Knapp 120 Kilometer Bootwanderstrecke warten im Naturpark Altmühltal zwischen Gunzenhausen und Dietfurt/Töging. Die meiste Zeit sind die Kanuten durch ein europäisches Schutzgebiet unterwegs – und sollten sich deshalb an bestimmte, einfache Regeln halten, die unter anderem auf Tafeln an den Einstiegsstellen vermittelt werden. „Wir haben aber die Erfahrung gemacht, dass viele gar nicht wussten, warum sie sich so verhalten sollen“, erzählt Naturpark-Rangerin Birgitta Hohnheiser. Gerade in der Hochsaison bleibt auch den Bootsvermietern wenig Zeit für Erklärungen. Ein Gemeinschaftsprojekt von Freizeitanbietern, Naturschutz, Angelvereinen und Tourismus soll ab der Saison 2024 Abhilfe schaffen: ein Informationsfilm, der schon bei der Buchung an die Bootwanderer übermittelt wird und der online über der Websites der Vermieter sowie des Naturpark Altmühltal abrufbar ist.
Der Film, der durch das Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz gefördert und von den Landkreisen Eichstätt und Weißenburg-Gunzenhausen finanziert wurde, weckt einerseits mit ansprechenden Bildern die Lust auf die Bootstour und vermittelt nebenbei wichtige Informationen – etwa zum richtigen Steuern. „Es nutzt nichts, wenn wir den Leuten sagen, dass sie nicht in die Schwimmblattpflanzen fahren dürfen, wenn sie nicht wissen, wie man paddelt“, erklärt die Rangerin. Mit Hilfe von Animationen wird zudem dargestellt, was sonst für die Kanuten unsichtbar bleibt – etwa das Kieslückensystem. Dort sind viele kleine Lebewesen zu Hause, darunter Würmer, Wasserasseln oder Libellenlarven, die teilweise drei bis fünf Jahre Entwicklungszeit brauchen, bevor sie als schillernde Insekten übers Wasser tanzen. Außerdem legen viele Fischarten ihre Eier im Kies ab. „Die Hauptlaichzeit ist im Frühjahr, zwischen dem 1. April und dem 15. Juni“, weiß Birgitta Hohnheiser. Dann ist besondere Vorsicht angebracht, denn jedes Paddel, das in die Kiesbänke einsticht, stört Laich und Jungfische auf. „Wo der Fluss am besten fließt, kann man gut fahren – und das sollte man auch nutzen“, rät die Rangerin. Kanuten, die das beachten, halten einen Abstand zum Ufer sowie zu den Kiesbänken ein und vermeiden dadurch auch ein lästiges Aufsetzen. Schwierig wird es allerdings, wenn der Wasserstand sehr niedrig ist. Auf der Naturpark-Website gibt es deshalb in der sensiblen Zeit eine Ampel für Bootwanderer: Steht sie auf Grün, sind die Voraussetzungen für die Tour bestens. Ist sie gelb, sollte man lieber auf den Ausflug verzichten.
Wer den Film gesehen hat, startet die Tour im Kanu, Kajak oder Kanadier gut informiert. Mieten kann man die Boote für ein paar Stunden oder auch für mehrtägige Touren. Die nötige Ausrüstung wie Schwimmwesten und Gepäcktonne gibt es dazu. Außerdem übernehmen die Bootsvermieter den An- bzw. Abtransport der Boote. An besonders beliebten Tagen wir das Team der Naturpark-Ranger weiterhin immer wieder am Fluss unterwegs sein. „Wer uns sieht“, betont Birgitta Hohnheiser, „darf uns gern ansprechen.“ Neben Antworten auf Fragen rund ums Paddelverhalten haben die Rangerinnen und Ranger auch viele Infos über den Lebensraum Altmühl parat. Wenn die Gelegenheit günstig ist, zeigen sie den Gästen gern einige seiner faszinierenden Bewohner – vielleicht sogar einen schillernden Eisvogel.
Mehr Informationen: Informationszentrum Naturpark Altmühltal, Notre Dame 1, 85072 Eichstätt, Telefon 08421/9876-0, info@naturpark-altmuehltal.de, www.naturpark-altmuehltal.de/bootwandern
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