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Viele Immobilienbesitzer befinden sich im Zwiespalt: Einerseits möchten sie ihr Haus zum Verkauf anbieten, doch andererseits liegt der aktuelle Wert deutlich unter der erhofften Summe. Guter Rat ist teuer; soll die Immobilie trotz Verlust verkauft werden? Oder ist es doch sinnvoller, weiterhin auf eine Wertsteigerung zu warten?

Der richtige Zeitpunkt, um eine Immobilie zu verkaufen, hängt von vielen Faktoren ab. Manchmal ist sogar ein Verlust die beste Option – auch, wenn es Eigentümern sehr schwer fällt, das zu akzeptieren. Zu langes Warten wird unter Umständen mit einem weiteren Preisverfall bestraft. Welche Aspekte für die Verkaufsentscheidung relevant sind und wann frühzeitiges Handeln gefragt ist, wird in diesem Beitrag beleuchtet.

Finanzielle Aspekte, die den Verkaufszeitpunkt beeinflussen

Für die meisten Immobilienbesitzer sind finanzielle Überlegungen der Hauptgrund, um einen Verkauf in Erwägung zu ziehen. Denn Immobilien binden viel Kapital; je nach Marktsituation kann es sinnvoll sein, diese Summen freizusetzen und in andere Anlageoptionen zu investieren.

Darüber hinaus wurden in den letzten Jahren zunehmend strengere Vorschriften bezüglich der Energieeffizienz von Gebäuden erlassen. Besitzer von älteren Objekten sahen sich häufig plötzlich mit einem hohen und teuren Sanierungsbedarf konfrontiert. Für viele Eigentümer ist das ausschlaggebend, um sich jetzt von ihrer Immobilie zu trennen, bevor weitere teure Renovierungsvorschriften beschlossen werden.

Doch auch neuere Objekte verursachen permanent Instandhaltungs- und Renovierungskosten – je länger man Immobilienbesitzer ist, desto höher fallen diese Kosten aus. Zur Ermittlung der Rendite ist es ratsam, solche Summen frühzeitig in Verkaufsüberlegungen einzubeziehen.

Trotz vieler Gründe für einen frühzeitigen Verkauf muss bedacht werden, dass aus steuerlicher Sicht ein Halten der Immobilie für mehr als zehn Jahre empfehlenswert ist. Andernfalls sollte ein Steuerberater den Verkauf begleiten.

Strategische Aspekte, die den Verkaufszeitpunkt beeinflussen

Zunächst sollte eine realistische Einschätzung der Marktsituation vorgenommen werden, bevor eine Immobilie zum Verkauf angeboten oder weiter zurückgehalten wird. Viele Eigentümer hoffen verzweifelt auf eine Wertsteigerung – die Analyse des aktuellen Marktgeschehens deutet jedoch eher auf sinkende Preise hin. Wer hier nicht realistisch vorgeht, dem droht, den besten Zeitpunkt für den Verkauf zu verpassen.

Darüber hinaus ist die Eigenkapitalrendite nicht zu verachten. Durch den Verkauf der aktuellen Immobilie wird viel Liquidität freigesetzt. Die Summe kann für den Kauf eines anderen Objekts genutzt werden, das sich an einem attraktiveren Standort befindet. Eine solche Vorgehensweise ist insbesondere dann sinnvoll, wenn keine nennenswerte Wertentwicklung bei der derzeitigen Immobilie verzeichnet wird.

Andrea Heid ©Heid Immobilienbewertung & Immobiliengutachter sowie Sachverständigen GmbH.

Ein weiterer Aspekt, der für einen frühzeitigen Verkauf sprechen kann, ist die sogenannte Marktüberhitzung. Dabei ist der Zenit der Preisentwicklung bereits überschritten und es sind nur noch Abwärtstendenzen zu beobachten. In manchen Regionen ist eine solche Marktüberhitzung bereits eingetroffen, vor allem dort, wo sinkende Kaufkraft und steigende Zinsen zu Überbewertungen geführt haben.

Hinzu kommt die persönliche Lebenssituation. Oft sind es nicht finanzielle Gründe allein, die Eigentümer zum Verkauf bewegen; stattdessen sorgen veränderte Lebensumstände, beispielsweise der Renteneintritt, für diesen Schritt. Unabhängig vom Verkaufsgrund sollte der Immobilienverkauf stets strategisch geplant und gut vorbereitet werden. So lassen sich deutlich bessere Ergebnisse erzielen als bei einem unüberlegten und überstürzten Verkauf.

Autor:

André Heid ist Geschäftsführer der Heid Gruppe und ist auf Immobilienbewertungen spezialisiert. Unterstützt von einem Team aus öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen, erstellt er jährlich über 6.000 Gutachten, darunter umfassende Wirtschaftlichkeitsberechnungen. Mit einem breiten Kundenstamm, der Banken, Versicherungen, Gerichte, öffentliche Einrichtungen sowie Privat- und Geschäftskunden umfasst, steht die zuverlässige und professionelle Bewertung von Immobilien stets im Mittelpunkt. Weitere Informationen finden Sie unter: Heid Immobilienbewertung.

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