Am 23. Mai 1707, vor genau 315 Jahren, marschierten französische Truppen unter dem Befehl von Marschall Villars in Rastatt ein und besetzten die Stadt. Markgräfin Sibylla Augusta von Baden-Baden floh – und kehrte erst Jahre später wieder in ihr Residenzschloss zurück.

Eine Schwierige Situation

Im Januar 1707 starb Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Der legendäre Feldherr war aufgrund seiner entscheidenden Siege gegen die Osmanen bekannt als „Türkenlouis“. Markgräfin Sibylla Augusta übernahm die Regentschaft über die Markgrafschaft Baden-Baden: Ihr gemeinsamer Sohn Ludwig Georg Simpert war beim Tod des Vaters erst vier Jahre alt. Sibylla Augusta begann ihre Herrschaft in einer denkbar schwierigen Situation: Schon seit Langem gefährdete der Spanische Erbfolgekrieg die Markgrafschaft – und französische Truppen drohten, Rastatt einzunehmen. Sibylla Augusta flüchtete und ließ das prächtige Residenzschloss zurück; zunächst nach Ettlingen, dann nach Baden-Baden. Die Markgräfin hatte die richtige Eingebung. Wenig später näherte sich die französische Armee der Stadt.

Die Besetzung des Schlosses

In der Nacht vom 21. auf den 22. Mai 1707 überquerte Marschall Villars mit einer riesigen Armee von rund 40.000 Soldaten den Rhein. Die Verteidiger – knapp 30.000 Mann – zogen sich zurück. Marschall Villars konnte Rastatt ohne große Probleme noch am 23. Mai besetzen. Die französischen Truppen quartierten sich im Schloss ein. Das Schloss hatte Glück im Unglück: Mit der Flucht Sibylla Augustas waren große Teile der einzigartigen Einrichtung ausgelagert und damit vor der Beschlagnahmung gerettet worden.

Rückkehr der Markgräfin
Erst nach dem Rastatter Frieden, der in der Nacht vom 6. auf den 7. März 1714 im Residenzschloss unterzeichnet wurde, kehrte Sibylla Augusta zurück. Die Markgrafschaft war zerstört, verschuldet und wartete auf Kriegsentschädigungen durch den Kaiser. Von den ausstehenden zwei Millionen Gulden erhielt sie 1721 750.000. Die Markgräfin setzte ihr persönliches Vermögen ein und reduzierte zugleich den Aufwand für die Hofhaltung. 1727, am Ende ihrer Regierungszeit, war das Land finanziell saniert und wiederaufgebaut. Ihre Residenz ließ sie durch das Lustschloss Favorite, die Schlosskirche und mehrere Kapellen vollenden und die Prunkräume kostbar ausstatten. Noch heute zeigt das einzigartige Ensemble die Macht und den Wohlstand der markgräflichen Familie.

Service und Informationen


ÖFFNUNGSZEITEN

Residenzschloss Rastatt

Di ‒ So, Feiertag 10.00 ‒ 17.00 Uhr

Die Innenräume sind nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen.

Letzte Führung 16.00 Uhr

 

Schlosskirche

Einlass nur mit Führung

Do‒So, Feiertag, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr

 

EINTRITT

Kombikarte (Schlosskirche, Residenzschloss und Wehrgeschichtliches Museum)

Erwachsene 12,00 €

Ermäßigte 6,00 €

Familien 30,00 €

 

Barockresidenz und Wehrgeschichtliches Museum

Erwachsene 8,00 €

Ermäßigte 4,00 €

Familien 20,00 €

 

Kombikarte Schloss Favorite

Erwachsene 14,00 €

Ermäßigte 7,00 €

Familien 35,00 €

Die Kombikarte beinhaltet den Eintritt in das Residenzschloss (Belétage inkl. Führung), Eintritt in das Wehrgeschichtliche Museum und Schloss Favorite inklusive Führung.

 

Schloss Favorite

ÖFFNUNGSZEITEN

Di – So, Feiertag 10.00 – 18.00 Uhr

Die Innenräume sind nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen.
Letzte Führung 17.00 Uhr

 

EINTRITT

Erwachsene 9,00 €

Ermäßigte 4,50 €

Familien 22,50 €

 

BESUCHSHINWEISE

Es besteht keine Maskenpflicht. Die Maske ist ein effizientes Mittel, um sich und andere vor Infektionen zu schützen. Gerade in Innenräumen ist sonst die Ansteckungsgefahr hoch. Deshalb wird das Tragen von Masken empfohlen.

 

WEITERE INFORMATIONEN

Residenzschloss Rastatt

Residenzschloss Rastatt

Herrenstraße 18-20

76437 Rastatt

Telefon +49(0)72 22.97 83 85

info@schloss-rastatt.de

 

Schloss Favorite

Schloss Favorite Rastatt

Am Schloss Favorite 1

76437 Rastatt-Förch
Telefon +49(0)72 22.4 12 07
info@schloss-favorite-rastatt.de

www.schloss-rastatt.de

www.schloss-favorite-rastatt.de

www.schloesser-und-gaerten.de

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